Hände und Wortfeld Wittenberge 2014

Etwas mit Ihren Händen zu tun – hat dies eine besondere Bedeutung für Sie? Mit dieser Frage bat ich ab Frühling 2014 viele Menschen, ihre Erfahrungen handschriftlich auf einem Blatt Papier der Größe A4 mitzuteilen.

Ich begann in ehemaligen Industriestädten in Sachsen-Anhalt wie Magdeburg und Dessau, schließlich in Wittenberge – in Vorbereitung meines Gastbeitrags für eine Ausstellung im ehemaligen Nähmaschinenwerk VERITAS in Wittenberge www.endmoraene.de. Während meines Arbeitsaufenthalts in Wittenberge nutzte ich Bürgerzentrum, Kirche, Läden, Imbiss, um meine schriftliche Einladung zur Beteiligung zu überreichen und Treffen für die Übergabe der Beiträge zu vereinbaren. Ich erhielt Kontakt zu ehemaligen VERITAS-Beschäftigten, die mir Erinnerungen an ihr damaliges Arbeitsleben mitteilten und historische Fotografien zur Verfügung stellten. Per Post geschickte Beiträge von Künstlerinnen und Künstlern kamen hinzu. Für die Ausstellung vom 18.6.–13.7.2014 hatte ich alle Beiträge mit Texten und Bildern nebeneinander auf den Fensterbänken einer ehemaligen Produktionshalle montiert. Auf dem Beton-Fußboden davor war mein „Wortfeld“ angeordnet: 12 weiße Papiere 30 x 40 cm in einem regelmäßigen Feld mit 4 x 3 Blättern, 6 davon beschriftet (Bleistift, outline) mit einzelnen Worten: / LEBEN / ZEIT / ARBEIT / NORM / FREI / Hände /. Für die Ausstellungsbesucher gab es Schreibplätze und eine Mappe für ihre Blätter. Die Sammlung aller 53 Beiträge bleibt in einem Ordner bewahrt im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg, seit August 2014 zugänglich am „Archiv–Arbeitsplatz Gewächshaus“.

Foto: Susanne Ahner