Das verzinkte Skelett einer Gewächshaushalle aus Vockerode wurde Johanna Bartl, Wieland Krause und Olaf Wegewitz vom Landkreis Anhalt-Zerbst übereignet, um ihr Projekt „Skulptur Gewächshaus“ zu ermöglichen. Diese Restarchitektur einer aufgegebenen Produktionsanlage wurde 2005 in Magdeburg im Skulpturenpark des Kunstmuseums wieder errichtet. Die Metallkonstruktion wird Teil einer Skulptur, die zeichenhaft an industrielle Produktionsmethoden erinnert, zugleich einen Raum optisch eingrenzt, ohne ihn von der Umgebung zu isolieren. Dieser Raum wurde der natürlichen Sukzession übergeben, ohne Eingriffe in die sich entwickelnde Pflanzengesellschaft.
Die Skulptur Gewächshaus wurde am Fürstenwall, am südöstlichen Rand des Skulpturenparkes des Kunstmuseums Magdeburg, auf dem Areal des früheren Klostergartens errichtet. Fotografien von Wieland Krause, Essay von Johannes Stahl, Präsentationen/Publikationen.
In der Rasenfläche zwischen Skelett und Bürgersteig hat Johanna Bartl zwölf Betonplatten verlegt, fünf davon mit den eingravierten Worten LEBEN ARBEIT ZEIT NORM FREI.
Allmählich sinken die Platten ins Erdreich ein, vom Rasen überwachsen.
Das Areal wird zum Beobachtungsfeld – für die Künstler, die Passanten, die Besucher des Kunstmuseums. Der Magdeburger Fotograf Hans-Wulf Kunze begann 2005 seine Serie „Bild des Jahres“ immer vom selben definierten Standort aufgenommen.
2012 zeigte das Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Magdeburg
die Ausstellung SKULPTUR GEWÄCHSHAUS. Zur Eröffnung fand ein Symposion statt und der Archiv-Arbeitsplatz wurde an das Museum übergeben.
Der Geopoet Andreas Peschka befasst sich seit etwa 2009 eigenständig mit dem PROZESS SKULPTUR GEWÄCHSHAUS. Er erarbeitete Graphiken, die er „Wortlandschaften“ nennt.
Magdeburger Bürger, Künstler und Kulturschaffende fanden sich wöchentlich zu Aktionen an der SKULPTUR_GEWÄCHSHAUS zusammen.
Vom 20. Februar bis 19. Juni 2011 fanden jeden Sonntag Veranstaltungen und Gespräche statt.
2012 wurde auf Veranlassung des Oberbürgermeisters der Stadt Magdeburg Dr. Lutz Trümper die Skulptur aus dem Skulpturenpark des Kunstmuseum Magdeburg entfernt und somit zerstört.