Vockerode ist ein Dorf am Mittellauf der Elbe, nahe Dessau. Hier wurde 1972 das volkseigene Gut „Gewächshausanlage Vockerode“ aufgebaut, gekoppelt an das Kraftwerk Vockerode. Dieser Standort industrieller Pflanzenproduktion mit über 900 Beschäftigten wurde 1992 liquidiert. 1997 wurden die letzten Gewächshäuser zerlegt und verkauft. Die Arbeitsgemeinschaft „Skulptur Gewächshaus“ erstell ein Archiv mit Informationen zu Geschichte und Struktur des Produktionsbetriebes, historischem Bild- und Filmmaterial, Fundstücken aus der Zeit der Produktion, Gesprächsaufzeichnungen, Fotografien und Videoaufnahmen seit 1997.
Chronik der VEG Gewächshausanlage Vockerode mit historischen Bildern, von der Errichtung der Anlage 1972 bis zur Liquidierung des Betriebes durch die Treuhandanstalt 1993.
Der Text wurde vom ehemaligen technischen Direktor des Betriebes, Dipl.-Ing. Horst Fricke verfasst.
VEG Gewächshausanlage Vockerode 1985,
Kommentar zum 16 mm Film der DEFA-Produktionsgemeinschaft für die internationale Gartenbauausstellung iga in Erfurt 1985
1997 traf sich Johanna Bartl in Vockerode mit ehemaligen Beschäftigten der Gewächshausanlage, mehreren Frauen und einem Mann, um im Gespräch Erinnerungen zu beleben.
Auf dem brach liegenden Gelände entwickelt sich seit 1997 ein Biotop, frei von menschlicher Einflussnahme. Im September 2005 fotografierte Johanna Bartl den ehemaligen Standort des Gewächshauses.
2000-2001 erarbeitete Hans Wulf Kunze seinen Foto-Essay „Vockerode“, in Zusammenhang mit dem großen Ausstellungsprojekt zur Expo im ehemaligen Kraftwerk Vockerode (ab 1937 erbaut und 1994 endgültig abgeschaltet). 13 Jahre später begann der Fotograf eine erneute Erkundung des Landschaftsgebietes Vockerode.
2014 begann der Schriftsteller Ludwig Schumann Recherchen und Materialsammlung zur Landschaft Vockerode und den hier lebenden Menschen, und entwickelte das Konzept für zehn Interviews zum Ort, zu seiner Geschichte und den Geschichten der hier Angekommenen, von Beginn der Besiedlung der Elbauen vor fünftausend Jahren bis in die Gegenwart.